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Die Ursprünge des Snoezelens

shutterstock_292959611Das Wort Snoezelen ist ein holländisches, frei erfundenes Wort. Snoezelen setzt sich aus den Wörtern „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (dösen, schlummern) zusammen und hat mit dem englischen Wort „to snooze“ (ein Nickerchen machen, die Zeit vertrödeln) Ähnlichkeit. 1978 wurde das Snoezelen in Holland entwickelt. Der ursprüngliche Gedanke des Snoezelens bestand darin, es als Freizeitaktivität anzubieten. In den ersten Jahren etablierte sich das Snoezelen allerdings für Menschen mit geistigen Behinderungen. Ad Verheul schrieb daraufhin seine Erfahrungen in einem Buch zusammen und gilt als „Vater des Snoezelen.“

Durch die Publikation kam das Snoezelen ab Ende der 80er Jahre nach Deutschland und in weitere europäische Länder. Ab den 90ern erfreute sich das Snoezelen einer weltweiten Beliebtheit. In vielen Behinderteneinrichtungen entstanden die Snoezelenräume, zumeist als Weißräume. In Deutschland begann man sehr früh die Möglichkeiten zu nutzen, unterschiedliche pädagogische und therapeutische Anwendungen in den Snoezelenraum zu verlegen. Die Einsatzmöglichkeiten erweiterten sich im Laufe der Jahre, so dass es heute in Kindergärten, Schulen, Kliniken, Freizeit- und Senioreneinrichtungen und Hospizen genutzt wird.

Es gibt heute drei große Strömungen die vorherrschen: Snoezelen als Freizeit-und Erlebnismöglichkeit, Snoezelen mit zielgerichteten pädagogischen Absichten und als therapeutisches Milieu. Auch erste Wirtschaftsunternehmen haben Snoezelenräume für die Entspannung ihrer Mitarbeiter eingerichtet. Snoezelenräume sehen übrigens nicht alle gleich aus, obwohl bestimmte Ausstattungselemente in den meisten Räumen wiederzufinden sind, wie z.B. Wassersäulen oder das Klangbett.

 

Der Snoezelenraum

3A0U5778Die effektivsten Ergebnisse werden jedoch zweifellos in den speziell, sowohl für behinderte als auch für nicht behinderte Menschen, konzipierten Snoezelenräumen erzielt. Im Snoezelenraum kann durch steuerbare Reize Wohlbefinden ausgelöst werden, mit einer Vielfalt sensorischer Anregungen. Der Mensch kann im Snoezelenraum auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Sinne gehen, indem er die Einzelwirkung bzw. einzigartige Kombination von Musik, Tönen, Klängen, Lichteffekten, taktiler Stimulation und Düften erlebt. Die Sinne sollen nicht in der Breite, sondern in der Tiefe angesprochen werden. Um dieses zu ermöglichen, versucht man Reize selektiv anzubieten und gleichzeitig unnötige Reize zu reduzieren.

 

Was ist Snoezelen genau?

3A0U5763Snoezelen ist zunächst einmal nichts anderes als eine Form der Tiefenentspannung. Es ist eine Verknüpfung von sensorischen Anregungen mit unterschiedlichen Formen von Tiefenentspannung, in speziell gestalteten Räumlichkeiten, in denen die Reizquellen beliebig und gezielt steuerbar sind und aufeinander abgestimmte multisensorische Reize, Wohlbefinden und Selbstregulationsprozesse bei den Anwendern auslösen. Snoezelen ist  weder eine rezeptive Anwendung mit präzise vorausberechenbaren Ergebnissen, noch eine spezielle therapeutische Methode, sondern zunächst nur eine Entspannungsgrundlage. Snoezelen muss nicht grundsätzlich in besonderen, in sich geschlossenen Raumkonzepten, angeboten werden.

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von teilstationären Raumecken, Raumnischen und sogar einen Snoezelenwagen. Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Snoezelen enorm weiterentwickelt, so dass es inzwischen in nahezu allen Bereichen der sozialen Arbeit Einzug erhalten hat. Snoezelen ist unter anderem ein Angebot für Schwerstbehinderte, bei dem sie ruhig werden und zu sich selbst finden können. Das Reizangebot soll so ausgelegt sein, dass es dem Behinderten angenehme, lustvolle Sinneswahrnehmungen ermöglicht, sowie ganz besondere Erfahrungen, bietet, die er im Alltag nicht machen kann. Er soll sich dabei wohl und sicher fühlen.

 

Das klassische Snoezelen Konzept

Im Klassischen alten Snoezelen Konzept wird davon ausgegangen, dass die Materialien in sich positiv wirken und jeder Benutzer entscheiden kann, was für ihn gut ist und was nicht. Das Prinzip des freien Erlebens steht im klassischen Snoezelen Konzept im Vordergrund.

Snoezelen Räume im alten klassischen Konzept:

  • Der Weißraum: Dieser kann im Sinne des klassischen Konzeptes „wild und frei“ je nach Vorstellung der Begleiter eingerichtet werden ohne adressatenspezifische Standards.
  • Der Schwarzraum, auch Low-Vision-Raum genannt: Ist ein schwarzer Raum, der mit verschiedenen Lichtquellen versehen ist.
  • Der Nassbereich: Eine Mischung aus Wellness- und Erlebnisbad

 

Das reformierte Snoezelen Konzept nach Dennerlein

gesundheitszentrum-main-spessart-sinnesgarten-12Das reformierte Konzept sieht Angebote unter Beachtung eines ganzheitlichen Verständnisses und Menschenbildes, der sogenannten „Triade“ vor, bestehend aus Körper, Seele und Geist.

Voraussetzung für Angebote nach dem reformierten Konzept ist die biografische und diagnostische Vorarbeit. Denn bestimmte Farben, Bilder, Gerüche, können negative Erinnerungen auslösen. Dadurch kann anstatt einer Entspannung, eine Anspannung oder eine Stresssituation geschaffen werden.

 

Snoezelen Räume im reformierten Konzept:

  • Der klassische Snoezelen Weißraum
  • Snoezelen Weißraum auf den Wohnbereichen: zur Nutzung von Gruppenangeboten, als Sitzecke oder als Ruheraum
  • Lebensalltag / Biografisch: Milieutherapeutisches Umfeld, z. B. einen Rückzugshöhlen-Bereich auf den Wohnbereichen
  • Der Nassbereich: Mit Snoezelen-Angebot im Pflegebad
  • Im Außenbereich: Hier finden die Bewohner ein natürliches Sinnesumfeld, vor indem sie sich aufhalten können, wie z.B. mit einem  Sinnesgarten mit einer Feuerstelle, Lehm-Ofen, Klangbaum, Hochbeeten usw.

 

 

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